Äquatortaufe

Nur mal kurz zwischendurch: Ein Toyota, zwei Fahrzeugführer und zwei weitgereiste Schweine nebst mexikanischem Gevatter. Aber ausschließlich für einen davon gab es die berühmte Äquatortaufe: Natürlich für unser Auto, das uns jetzt schon seit beinahe vierzigtausend Kilometern sicher durch die weite Welt transportiert. Auch deshalb  mussten wir natürlich am einzig echten Äquatordenkmal der Welt halt machen und die üblichen Fotos von Mensch und Maschine machen. (Nein, nicht an dem bei Quito, wo sie busladungsweise die Touristen hinkarren; das ist zwar ein schönes Denkmal, nur nicht exakt über den geographischen Äquator gebaut.)

Es ist schon ein tolles Gefühl, jetzt mit eigener Motorkraft auf der südlichen Halbkugel unterwegs zu sein. Auch in Malaysia hatten ja nur 400 Kilometer gefehlt - aber knapp davor ist halt auch nur knapp daneben.

 

Danach sind wir nach Quito gereist. Wir haben die Stadt nach circa achtzehn Jahren wieder besucht. Was für eine Veränderung! Wir hatten immer noch eine etwas beschauliche Andenstadt im Gedächtnis gehabt. Aber heute hat Quito rund 2,2 Millionen Einwohner, die sich in dem Talkessel drängen. Außerdem moderne Viertel mit Hochhäusern, Banken, Einkaufszentren und modernen Wohnanlagen. Dennoch - die Stadt macht einen recht gepflegten Eindruck, daran hat wohl auch der US-Dollar schuld, der seit 2000 offizielle Währung von Ecuador ist. Der Lebensstandard scheint uns höher als in Kolumbien zu sein - die Preise, insbesondere für importierte Lebens- oder Genussmittel sind allerdings auch gepfeffert. 

Uns hat natürlich die Altstadt mit ihren vielen Kirchen und Palästen interessiert. Das quirlige historische  Zentrum nimmt nur noch einen geringen Teil des Stadtgebietes ein, ist aber so lebendig wie eh und je. Wo sieht man auf der Welt einen Präsidentenpalast mit Andenkengeschäften im Untergeschoss? Wo sonst quält sich eine unglaubliche Verkehrslawine durch die engen Gassen und tränkt die Höhenluft (2.850 Höhenmeter) mit Dieselruß? Und wahrscheinlich gibt es auch nirgendwo auf der Welt eine Kirche wie die der hiesigen Jesuiten. Selbige haben damals den indigenen Einwohnern erst Gold im heutigen Marktwert von 72.000.000,00 Dollar abgepresst, nur um es in der eigenen Kirche auf Wände und Decken zu schmieren. Ja... immerhin haben die Herren der Gesellschaft Jesu anschließend die Beraubten missioniert. Bravo!

 

Naja... Groll beiseite. Wir haben es diesmal sogar zum Panecillo geschafft. Auch das war früher wegen Überfällen auf dem Weg dorthin lebensgefährlich. Der Panecillo ist ein Engel (...die größte Statue aus Aluminium weltweit), der über die Stadt wacht. Seht die Bilder an, das ist einfacher. Jetzt haben wir vom Verkehr, vom Gewusel und vom Lärm schon ein wenig genug. Unser Plan führt uns demnach zur Lagune Quilotoa auf knapp viertausend Höhenmetern. Mal sehen , wir der Toyo sich so schlägt.

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Kommentare: 4
  • #1

    HANTKE GUENTER (Freitag, 16 Dezember 2016 22:12)

    Hallo Weltreisende, das ist ja toll dass Ihr es bis hierher geschafft, so schöne Bilder und Berichte gemacht habt. Uns interessierte vor allem Quito, weil unsere Enkelin Elena für ein Jahr in Ecuador ein freiwilliges Jahr absolviert, kurz in der Hauptstadt war und nun in Jipijapa/Manabi lebt.
    Gute Weiterreise!
    Email guenter.hantke@gmx.de

  • #2

    Christiane Hantke (Sonntag, 18 Dezember 2016 15:16)

    Liebe Monika, lieber Rainer!

    Irres Projekt, Eure Weltreise! Ich kann nur staunen!
    Ich habe Elena davon erzählt, dass ihr 'ganz in der Nähe' seit. Ganz so nah fand sie es nicht, aber sie bot an, dass ihr vorbeikommt und sie Euch dann etwas zeigt.
    Ich hoffe, die Nachricht erreicht euch rechtzeitig!
    Und wünsche Euch noch eine tolle weitere Reise Teil 2!

    Lieben Gruß von Chris

  • #3

    Monika und Rainer (Dienstag, 20 Dezember 2016 14:32)

    Hallo Chris,

    Elena hat recht, "so ganz in der Nähe" ist es in der Tat nicht, und leider liegt Jipijapa auch nicht auf unserer Route (wir fahren weiter östlich im Landesinneren). Trotzdem vielen Dank für das Angebot und liebe Grüße (unbekannterweise) an Elena!

  • #4

    Chris (Donnerstag, 22 Dezember 2016 18:58)

    Na dann muss man sich mal kennenlernen, wenn alle wieder in Deutschland sind, oder?
    Gute Weiterreise und viel Spaß!
    Ganz liebe Grüße von Chris