Nur mal so zwischendurch: Da haben wir uns ja eigentlich vorgenommen, problematische Pisten zu meiden. Und jetzt sowas. Von Ouarzazate nach Taliouine im Atlasgebirge geht eigentlich eine nach Karte und auch nach unserer Uschi (maps.me) durchgehende Straße. Sogar eine richtige Bezeichnung hat die. Doch kaum hat uns die Uschi achtzig Kilometer auf kleiner Landstraße geführt, will sie plötzlich umkehren und doch den weiten Umweg über die Nationalstraße fahren. Das hätte sie eigentlich bereits zu Beginn der Etappe sagen können. Deshalb haben wir ihr natürlich nicht geglaubt und so durfte Monika, die Dienstag mit dem Fahren dran war, zu guter Letzt doch noch ihren Pistenschein machen.
Also in einem kleinen Dörflein wurde die Teerstraße plötzlich immer kleiner um am Fußballplatz komplett aufzuhören. Danach ging es auf einer Art Feldweg weiter und nach einigen Kilometern war auch der praktisch weg und nur noch Fahrspuren in steinigem Gelände blieben übrig. So ging es dann rund achtzig Kilometer weiter wobei natürlich wieder die klassischen Bergstrecken unser tapferes Dromedar ganz schön in Schräglage brachten. Aber wie Ihr seht, hat uns Monika sicher über Stock, Sand, Schlamm und Stein geschaukelt und plötzlich, kurz bevor wir unsere Tagesetappe erreicht hatten, war auch wieder eine Straße da.
Das Nachtlager war unspektakulär. Gestern sind wir dann weiter über den hohen Atlas auf zwar kleiner aber durchaus befahrbarer Straße nach Marrakech gereist. Und dieser Tag war geprägt durch die unterschiedlichsten Ereignisse, die auch unterschiedliche Begeisterung auslösten.
Teil A: Anreise über die wunderschöne Bergstrecke mit z. T. fabelhaften Fernblicken!
Teil B: Aufsuchen eines Baumarktes zwecks Erwerb zweier Ersatz-Campingstühle (die Erstausstattung hat der Döspaddel zwei Tage zuvor stehengelassen).
Teil C: Erwerb alkoholischer Getränke in einem Carrefour-Supermarkt (andere Supermärkte verkaufen keinen Alkohol) mit ausschließlich vorhandenen Tiefgaragen- (!!!) Parkplätzen, verkehrswidrigem Wenden auf vierspuriger Straße und dadurch erhaltenem Strafzettel über 400 Dirham (entspricht in etwa 36€ oder dem gesamten Bierbudget! Ja... Bier ist hier teuer).
Teil D: Eintreffen auf einem schönen Übernachtungsplatz.
Zwischen Teil B und D lagen noch Stunden, in denen wir uns durch den chaotischen Großstadtverkehr gequält haben. Und vielleicht auch die eine oder andere OWiG, die glücklicherweise ungeahndet blieb.
Also werden wir heute die schöne Stadt Marrakech erkunden, die wir ja vom letzten Jahr schon kennen und uns einfach ein bisserl treiben lassen. Danach hat Monika die meeresnahe Stadt Essaouira ausgesucht. Dann Meer (... oder mehr).
Kommentar schreiben
Eddyund Moni (Sonntag, 16 September 2018 09:37)
Na die Pisten können den erfahren Toyofahrern und dem Toyo nichts anhaben, weiter so. Schön aufeinander aufpassen. Hatte die ganze Zeit eine falsche Vorstellung von Marokko, danke für die schönen Bilder! Eine gute Fahrt weiterhin ganz liebe Grüße
Inge und Wolfgang (Sonntag, 16 September 2018 12:37)
Viele liebe Grüße Remscheid. Wir freuen uns, daß Ihr Eure Gebirgs- und Wüstenexkursionen so gut überstanden habt und wieder sicher in die Zivilisation zurückgekehrt seid. Wir hoffen, daß Ihr im zweiten Teil der Reise nicht noch Ali Baba und seinen 40 Räubern in die Hände fallt und wünschen Euch noch einen angenehmen Aufenthalt mit weiteren interessanten Erlebnissen.
Inge un Wolfgang