Razeah und Ali

Gestern, also Donnerstag, 12. Mai war Fahrtag. Über das Elburs-Gebirge sind wir in Rudsar am Kaspischen Meer angekommen: Diesmal Hotel mit Strandblick.

Es war schon später Nachmittag, und wir unternahmen einen ersten Erkundungs-Spaziergang. Zum Baden ist es noch zu kalt, außerdem haben wir gehört, dass man hier entweder voll bekleidet oder geschlechtergetrennt zum Baden geht. Aber der Strand hier dient ohnehin eher zum Poussieren; und das geht so: Mann oder Männer im Auto fahren hin und her, Frau oder Frauen im Auto auch. Dann bleibt man stehen und wartet, was kommt. Wie es ausgeht, können wir leider nicht berichten, denn wir waren die einzigen Fußgänger und wollten auch nicht bis Mitternacht bleiben (das Spiel ging bis weit über Mitternacht hinaus). Also auf die Suche nach einem Restaurant.

Selbige war leider ergebnislos, wir hatten uns, nach acht Tagen Kebab fast schon mit einer Schnellimbiss-Pizza angefreundet und machten in einem Teegarten beim Hotel eine Pause um selbigen (…in Ermangelung eines Aperos) zu trinken. Am Nachbartisch ein Paar, das dort ein Eis verspeiste. Als die beiden schon fast wieder bei ihrem Auto waren, fragt der junge Mann, ob wir denn den Tee der Region kennen würden. Wir verneinten. Kein Problem - sie wohnen nur ein paar Meter weiter, wir sollen warten und er würde eine Probe bringen. Nach zehn Minuten kam die Probe (ungefähr ein Pfund) und die beiden fragten, ob sie uns zum Essen und am nächsten Tag zu einem Ausflug in die Berge einladen dürften. Gerne! Aber wir handelten aus, dass heute wir und morgen sie für die Auslagen verantwortlich wären. (…war schwer.) 

 

Zwischenzeitlich erfuhren wir, das dies Mutter und Sohn waren und Razeah und Ali (schon leichter zu merken) hießen. Wir fahren also nach Ramsa. Das sind rund 40 km und Razeah fährt wie ein Bankräuber nach Feierabend. Normal für hier eben. Sie zeigen uns das mondäne Bad, hauptsächlich bestehend aus Freizeitparks, Shopping-Malls, Fressbuden und Restaurants. In Ramsa hatte der Shah eine Residenz, man kann sich vorstellen, dass dies das Sylt der Iraner ist. 

 

Wir finden auch ein (für hiesige Verhältnisse) relativ mondänes Restaurant, wo Monika und ich den ersten (saumäßig grätenreichen) Fisch des Landes bekommen. Hätte ich nur wieder Kebab bestellt. Der Laden war übrigens bis auf den letzten Platz besetzt - bisher waren wir meist die einzigen Gäste im Restaurant. Das mag wohl auch an den iranischen Essenszeiten liegen.

 

Wir sehen noch den Shah-Palast (von außen) - zur Zeit ein Luxushotel - und ab geht die rasende Fahrt zurück, wo wir um halb Eins wieder im Hotel landen.

 

Für den nächsten Tag verabreden wir, dass wir uns um 11:00 wieder am Teegarten treffen.

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Kommentare: 2
  • #1

    Alireza Mömeni (Montag, 16 Mai 2016 12:39)

    Ach schade, dass ich zu spät davon erfahren habe. Ich habe in Ramsar eine Villa oben auf dem Berg und Sie wären gerne da eingeladen gewesen. Hätte ich das eher gewußt. Rasmsar war damals toll gewesen und ist m.E. immernoch landschaftlch ganz toll. Haben Sie noch weitere Bilder von Ramsar?

  • #2

    Monika und Rainer (Montag, 16 Mai 2016)

    @ Alireza Mömeni: Nein, von Ramsar gibt es leider keine Bilder, da wir dort nur am Abend bzw. in der Nacht waren, sorry!