Eine Woche China

Mann wie die Zeit vergeht! Jetzt sind wir schon seit gut einer Woche in diesem riesigen Land. Unsere Reise führt uns bis jetzt weitgehend stets am Rande des Tian-Shan-Gebirges und durch diverse großflächige Wüstengebiete, darunter auch die berühmte „Gobi“, die wir heute endlich bezwungen haben. Dank hervorragender (…und teurer) Autobahnen kommen wir gut voran. Bis jetzt haben wir bereits 2.600 Kilometer hinter uns gebracht.

Übrigens: Erst heute haben wir die Xinjiang-Provinz verlassen, in der, neben Tibet, nicht nur für uns Ausländer erheblich verstärkte Sicherheitsstandards gelten. Zigmal haben wir Führerschein und Pässe herzeigen müssen. Stets vor grimmigen Polizisten oder Militärs. In dieser Provinz mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung sind übrigens die Verkehrszeichen und Straßenschilder zweisprachig beschriftet: Chinesisch und Uigurisch. Unser erster Führer bezeichnete sie auch als Chinesisch Kirgisistan. Na, und wir dachten, die Uiguren leben in einem Ländchen wie dem Saarland: 2.600 km, und wir sind erst durch!

Unser Axel ist ein echter Schatz. Er kümmert sich wirklich um alles, vor allem sucht und bucht er uns stets tolle Hotels, die übrigens, gemessen am Preis, den wir bezahlen, recht komfortabel ausfallen (…auch, wenn wir die Nächte in unserem eigenen Mini-Hotel doch langsam vermissen). 

 

Was gibt es zu unseren Besichtigungen zu sagen: Zunächst Aksu und Korla (reine Fahrtage), dann Turfan, wo wir einen Ausflug zum Bosteng-See unternahmen, dem größten Binnensee Chinas. Turfan ist übrigens bekannt für seine Trauben (ja, es gibt auch Wein, aber die meisten Trauben werden zu Rosinen verarbeitet oder als Obst verkauft). In der Innenstadt gibt es kilometerlange Laubengänge, die komplett mit Wein bewachsen sind. Und die hängen voll von Riesen-Träubeln und das drei Monate vor der Ernte. Schaut halt einfach mal die Bilder an.

Dann, auf dem Weg nach Hami, Stopp beim „Flammenden Berg“, sauheiß, vormittags schon 50 °C, anschließend die ersten Buddhas (…zur Erinnerung: Wir sind noch in einer muslimischen Provinz) und die Besichtigung der verfallenen Stadt Gaochan. Jetzt sind wir in Guazhou gelandet, und morgen sollen wir endlich das erste Stücklein der berühmten Chinesischen Mauer besuchen dürfen.

 

Jetzt ein Sonderthema: Die Schmids, der Toyo und die Chinesen! Eigentlich kommen einem die Chinesen recht zurückhaltend und reserviert vor. Das gilt aber meist nicht, wenn wir oder unser Auto mit ins Spiel kommen. So wurden wir auf der Autobahn gestoppt, nur, weil uns einige freundliche Autofahrer (…natürlich auch in einem neuen Toyota) eine Steige Pfirsiche überreichen wollten. Oder, wir parkten vor einer Gaststätte neben dem Hotel… und buchstäblich das gesamte Personal kam herausgerannt, um uns Langnasen mit dem sonderbaren Auto zu bewundern. Und das waren ganz schön viele. Oder wir wollten spätabends noch ein Bier in einer Gaststätte trinken, hatten aber schon gegessen. Zuerst dachten wir, das Personal wäre mürrisch, weil wir nicht speisen wollten, aber dann mussten wir zum Schluss noch mit Koch und Inhaber Fotos machen.

 

Gestern Abend waren wir in einer Grill- und Hotpot-Gaststätte. Wir hatten natürlich keine Ahnung, wie das funktioniert. Und da niemand Englisch konnte, wurde halt irgendjemand angerufen, der’s kann, und wir wurden telefonisch instruiert. Und das Personal hat sich dann rührend darum gekümmert, dass wir klargekommen sind. Zum Schluss: Natürlich Gruppenbild mit Damen. 

Erste Eindrücke von Chinas Straßen (mit Sandsturm)

Oma-und-Opa-Disco in Aksu

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Kommentare: 2
  • #1

    Karl-Heinz (Dienstag, 28 Juni 2016 02:44)

    Hallo Ihr Zwei,
    vielen Dank fuer die China Reportage. Ihr koennt also doch ohne Google weitermachen, Respekt!?
    Bei mir geht da nix in China mit meinem Google E-Mail account .... aber wir konnten ja WhatsAppen ...
    War der HotPot hothot? Ich habe diesen zweimal letzte Woche in Chongqing gehabt, eine Delikatesse .... wenn man besser nicht fragt was da alles drin brodelt ... hahahaha

  • #2

    Monika (Dienstag, 28 Juni 2016 12:23)

    @KaHei: Wir haben die unscharfe Hotpot-Variante bevorzugt (gestern übrigens schon wieder, diesmal vom laufenden Band). Bezüglich der gesperrten Dienste (Google, YouTube etc.) greifen wir auf einen VPN-Diensleister (in unserem Fall HMA! (=HideMyAss!)) zurück. Der verfügt über ein weltweites Server-Netz, und wir surfen dann über ein Land unserer Wahl. Kostet ein bisschen Geld, hilft aber.

    Grüße aus Xi'an