Chaos in Laos!

Prächtig: Chinesisches Zollamt bei Nacht
Prächtig: Chinesisches Zollamt bei Nacht

Keine Angst! Nix passiert. Der Titel verführt einfach zur Wortspielerei. Doch der Reihe nach:

Wir haben also unseren letzten Abend in China gemeinsam mit unserem Axel, der uns ans Herz gewachsen ist, in einer Garküche verbracht. Besseres war nicht zu finden, es war trotzdem sehr lecker. Vor allem das "Beer Lao" hat ihm gut geschmeckt, trinkt er doch sonst praktisch keinen Alkohol, und dieses hat doppelt so viel "Umdrehungen", wie chinesisches. Da ist er richtig redselig geworden.

 

Am Dienstag dann also über die Grenze. Die Agentur hat einen extra Grenzübertritt-Guido geschickt und nach einiger Verwirrung um angeblich fehlende Unterlagen waren wir draußen. Auch die Einreise nach Laos verlief mehr oder weniger problemlos. Die Visa waren fix erstellt und wenn man bedenkt, wie schwierig es ist, Daten aus einem deutschen KFZ-Schein in ein laotisches Formular zu übertragen, kann man verstehen, dass es ein bisserl dauert. Eigentlich haben wir, nachdem wir bereits eingereist waren am längsten gebraucht, um eine Versicherung zu finden. Die Allianz im ehemaligen Zollgebäude, eher einem Schuppen gleichend, war leider verschlossen.

Am Abend dann nach Luang Namtha, einem verschlafenen Ort, der trotz seiner nur dreitausend Einwohner Provinz-Hauptstadt ist. Was für ein Unterschied zu China! War aber dennoch gemütlich. Dort lebt man hauptsächlich vom Eco- oder Ethno-Tourismus. Daher gibt es auch viele Langnäsinnen in gebatikten Pumphosen oder Langnasen mit Zöpfli zu bewundern. Wir genießen leckeres Hühnchen und Schweinereien auf dem Nachtmarkt, begleitet von einem ausgezeichneten Papaya-Salat.

 

Am Mittwoch geht es über lausige 320km in sieben Stunden in unser heißgeliebtes Luang Prabang. Leider mit viel Regen unterwegs, dagegen sind die Straßen besser, als wir selbige in Erinnerung haben. Trotz merklich gestiegener Touristenzahl und mittlerweile auch vorhandener Luxus-Herbergen hat dieser Ort sein idyllisches Flair bewahrt. Alles ist ruhiger - eben laotisch. Die vielen Tempel, die vielen Mönche, die vielen Backpacker. Zurecht ist das hier ein UNESCO Welterbe. Es fließt ruhig der Mekong und etwas flotter der Nam Khan. Wir planen vier Tage zum Relaxen ein. Die Elefanten und die Fahrt auf dem Mekong lassen wir aus. Das kennen wir schon. Bleibt Zeit, ein paar Tempel und den Königspalast anzuschauen, zu lesen und zu faulenzen.

 

Am ersten Tag gleich: Wen sehen wir da auf der Straße stehen und aus vollem Halse singen? Den guten Tom Dibb  aus London, der mit seinem alten VW-Bus seine Musik um die Welt tragen will und der auf dem Weg nach Australien ist. Wir kennen Tom seit Kirgisistan und wir verabreden uns im "Utopia". Diesen Open Air Club mit seinen Lampions, seinen Liegen und seiner chilligen Musik kennen wir von unserem ersten Aufenthalt hier, besetzt mit maximal zehn Gästen. Ein magischer Garten fürwahr. Aber oh Graus: Als wir dort ankommen, ist das Ding proppenvoll, es plärrt Ballermann-Musik in extremer Lautstärke und wir treffen genausowenig den Tom, wie er uns. Das ist aber jetzt wirklich das einzig Unangenehme, was ich über Luang Prabang schreiben will. Kommt her und seht es Euch selbst an. Es lohnt sich.

 

Morgen, also am Samstag, fahren wir nach Vientiane, wo wir erst einmal zwei Wochen Zwangs-Reisepause haben. Das haben wir den Thailändern zu verdanken, doch keine Angst, wir sind sicher, alles für eine glückliche Weiterreise geregelt zu haben. Es dauert halt einfach ein wenig länger. Doch davon mehr, demnächst in diesem Theater.

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Kommentare: 2
  • #1

    KaHei (Dienstag, 19 Juli 2016 12:09)

    Hallo Ihr Alle,

    Zwangspause wegen Thailand in- oder ausserhalb? Macht nix, dann ist ja MY mehr wie sicher, dass wir wieder zurueck sind .... hahahaha

    Einen ganz lieben Gruss an Euch von den Singapur/Malayen in Giessen, die gerade aus Muenchen wieder nach Giessen gekommen sind und Deutschland ganz toll finden, denn die Temperaturen sind endlich da wo sie hingehoeren, bei ca 29 bis 32 Grad C+.

    Bis bald in Melaka!!

  • #2

    Monika und Rainer (Dienstag, 19 Juli 2016 13:45)

    Ausserhalb Thailands. Die Thais lassen uns ohne Genehmigung ja nicht rein. Gut, dass wir das zufällig in Luang Prabang erfahren haben. Wir haben jetzt aber ein Reisebüro gefunden, dass die Formalitäten für uns erledigt und hoffen, alle notwendigen Unterlagen beigebracht zu haben. Dauert aber zehn Werktage (und in Thailand ist seit Montag und noch bis morgen Feiertag).

    Schön, dass in Deutschland der Sommer eingekehrt ist. Wir freuen uns auf Melaka!