Oh wei, oh wei, die Thai!

Das waren nervenaufreibende Tage: Wir bekamen also von Frau Thip endlich unser Permit für die Einreise nach Thailand und was steht darin: Gültig ab dem 13. August! So eine Sch…! Noch einmal zwei Wochen abhängen in Vientiane, bis es endlich über die Brücke geht. Sollte ausgerechnet Vientiane der Ort werden, an dem wir uns am längsten aufgehalten haben? Ja… er ist es bereits, merke ich gerade beim Schreiben. Na ja, es ist halt nicht zu ändern.

 

Wir haben ja alle Unterlagen nur per Mail und Frau Thip vom Reisebüro erläutert per Skype, dass der Einreisetermin an der Grenze geändert werden könne. Außerdem haben wir, neben dem ausgedruckten Permit, das auf Thailändisch, also für uns unlesbar, verfasst ist, nix in der Hand. Keine Versicherung und nichts, was wir nachvollziehen können.

 

Trotzdem gönnen wir uns ein letztes Abendessen in Vientiane beim Franzosen. Falls wir es nicht erwähnt haben: Durch die französische Kolonialzeit gibt es dort (im Gegensatz zu China) erstklassigen Kaffee, wohlschmeckende Croissants und einige wirklich gute „Franzosen“, bei denen man (fast) europäisch essen kann. Steak Tatare, eine gemischte Käse- und Wurstplatte und der seltene Genuss von einer kleinen Karaffe Wein waren wirklich hervorragend. Nach vier Monaten, fern von Europa, darf man sich das wirklich einmal gönnen. Und so machten wir uns am Freitag also mit bangen Gefühlen auf zur Grenze, die ja wirklich nur ein paar Kilometer entfernt liegt.

Die Ausreise aus Laos gestaltete sich recht unkompliziert, nachdem wir erst einmal gecheckt  haben, welche Schalter wir in welcher Reihenfolge aufsuchen müssen. Immer wieder wurden wir gefragt, ob wir mit einem Motorrad unterwegs wären. Das konnten wir Gott sei Dank verneinen.

 

Exkurs: Genauso blödsinnig, unerwartet und unbegründet wie die Thailänder ihre Regeln für die Einreise von ausländischen Autos geändert haben (…von denen übrigens weder das deutsche Auswärtige Amt, die thailändische Botschaft in Berlin, noch die Internet-Site des thailändischen Zolls, der die Regelungen für die temporären Einfuhr von Fahrzeugen beschreibt, etwas wissen), haben die Laoten die Einreise mit Motorrädern verboten. Es gibt aber bestimmt fast so viele „Overlander“, die auf zwei Rädern reisen, wie welche, die mit PKW, Wohnmobil oder Truck unterwegs sind. Diese armen Teufel sind jetzt wirklich im Eimer, denn sie dürfen weder nach China zurück, noch nach Laos rein.

 

Also: Wir sind aus Laos raus, stehen vor der Ampel, die uns vom Rechts- auf den Linksverkehr umleitet und fahren, nachdem wir „Brückenzoll“ entrichtet haben, über den Mekong mit flauen Gefühlen gen Thailand.

 

Es sind eine Reihe von Schaltern aufzusuchen und als erstes steht natürlich die „Permit-" Frage im Raum: Ein freundlicher (…Asiaten sind immer freundlich, auch Grenzbeamte) Polizeibeamter nimmt unsere Einreisegenehmigung, die wir ja auch nur selbst ausgedruckt haben und die eigentlich erst zwei Wochen später gültig ist, entgegen, lacht sich halb kaputt und beginnt ein Formular auszufüllen. Was wir nicht lesen können, dennoch aber unterschreiben müssen. Danach, das übliche: Passkontrolle, die Übertragung von Formular eins in eine weitere Genehmigung und - ob ihr’s glaubt oder nicht, in einer Stunde waren wir in Thailand. Uffffffffff!!!!

 

Anekdote am Rande: Weder der laotische, noch der thailändische Zoll haben auch nur einen Blick auf unser Auto, geschweige denn den Inhalt verschwendet.

 

Als erstes mussten wir dann für die Frau Thip ein  Foto von unseren Auto und der Grenze machen und bei einer thailändischen Bank die Gebühren für Permit, Versicherung und Provision einzahlen. Zumindest die wird sich über den neuen Bürokratismus freuen, wurde ihr doch ein neues Geschäftsfeld eröffnet.

 

Danach, völlig entspannt, nach einem Capuccino und nachdem wir fast einen  Markt eingerissen hätten, weil der Toyo doch höher ist, als die üblichen Marktschirme, ging’s auf zu Beppo. Doch davon demnächst mehr.

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Kommentare: 1
  • #1

    Eddy und Moni (Sonntag, 31 Juli 2016 17:57)

    Wir sind erleichtert und freuen uns mit euch. Auf gehts zur nächsten Etappe...gute Reise