Mexikooooooh!

Wir sind also (längst) in Mexiko. Weil wir aber meist im Toyo-Haus gewohnt haben, gab es kein Internet, um zu posten. (Und als wir noch eine Internetverbindung hatten, gab es nix, was annähernd berichtenswert war).

Was also ist passiert: Nach Phoenix waren wir zwei entspannende Tage an der arizonisch/kalifornischen Grenze und haben mal ordentlich nichts gemacht. Danach ging es dann gleich nach San Diego weiter, wo wir uns auf den ersten Grenzübertritt unseres zweiten Reiseteils vorbereiteten.

 

War aber alles ganz easy. Die Amerikaner wollten gar nichts von uns, schließlich haben die bei der Ausreise alles voll mit Kameras, die jedes Fahrzeug nebst Insassen aus zig Perspektiven filmen. Bestimmt wissen die Behörden längst, dass wir ausgereist sind. Und die Mexikaner??? Natürlich war es etwas komplizierter, aber mit Hilfe wirklich sehr netter und hilfsbereiter Menschen waren wir innerhalb einer guten Stunde dort eingereist. 

Da wir nicht wussten, dass alles so fix geht, hatten wir uns für den ersten Tag als Ziel nur Ensenada ausgesucht, etwa einhundertdreißig Kilometer hinter der Grenze. Leider war das am Freitagabend und dadurch waren wirklich alle Hotels der Stadt ausgebucht. Wirklich alle??? Nein: Ein einziges Motel hatte noch ein Zimmerchen für uns und das war echt eine Kaschemme und dafür wurde ein exorbitanter Preis verlangt. Da wir bereits im Netz gebucht hatten, konnten wir auch nicht zurück, oder besser weiter fahren und so haben wir uns dort niedergelassen. Zum Glück! Denn es wurde doch noch ein prächtiger Abend für uns.

 

Vor fast vierzig Jahren war ich schon einmal in Ensenada, damals mit meinem Freund Mani Mauder und zwei Mexikanern (David und Bruno), die wir auf unserer Reise von Kalifornien nach Mexiko dort kennengelernt hatten. Noch immer gibt es in Ensenada das Hotel, in dem wir damals gewohnt haben (die Mission Santa Isabel), wenn auch zwischenzeitlich etwas in die Jahre gekommen, und noch immer gibt es die berühmte Bar Hussong's Cantina, die uns damals unsere mexikanischen Freunde zeigten und die ich nun meinerseits Monika zeigen konnte. Was uns jungen Burschen damals nicht aufgefallen war, ist die lange Tradition dieser Bar: Schon 1892 unter abenteuerlichen Umständen gegründet, übrigens von einem Deutschen (Johann, "John" Hussong), wurde dort 1941 der berühmte "Margarita-Cocktail" kreiert. Den bekam die Tochter des deutschen Botschafters, Margarita Henkel. Aha - daher der Name. Und zu Gast waren dort neben etlichen Präsidenten auch so trinkfeste Stars der Filmgeschichte wie z. B. unsere geliebte Marilyn Monroe, die ja "nebenan" in San Diego "Some like it hot" gedreht hat.

Monika und ich sind eigentlich nicht von der Sorte, unbedingt die angesagtesten Hotspots heimzusuchen. Wir mögen es eher gemütlich und "volksnah". Und all das, was ich im letzten Absatz geschrieben habe, haben wir erst später im Internet gelesen (1978 gab es halt noch kein Internet). Bleibt aber zu erwähnen, dass sich die Kneipe (wirklich) seit dem Besuch von Mani und mir in den späten Siebzigern praktisch nicht verändert hat. Man könnte sogar meinen, die Herren Barkeeper und Kellner seien dieselben geblieben (allesamt in gesetztem Alter). Und die Stimmung, die ist ebenso toll, wie damals - schaut Euch mal das kleine Filmlein an. Kurz zusammengefasst: Es war ein hervorragender Abend.

 

Jetzt gehts weiter die Baja California hinunter. Wir melden uns dann wieder.

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Kommentare: 1
  • #1

    KaHei (Donnerstag, 20 Oktober 2016 07:18)

    Hussong's Cantina: Sehr interessant, ich habe nun auch sehr viel ueber den Johann (John) im Internet gelesen und wie er zu seiner Bar gekommen ist.

    Weiterhin viel Spass in Mexico, kauft den Beiden schoene Sombreros und ich gebe denen einen Tequila aus.

    Gruss die Malayen und Prost mit Leos'