Weltwunder Machu Picchu

Es ist weder einfach noch preiswert, nach Machu Picchu zu kommen. Die Peruaner sind sich wohl bewusst, über welchen Schatz sie verfügen. Aber der Reihe nach: Wer den viertägigen Inka-Trail, der als Wanderung über mehrere viertausend Meter hohe Pässe führt, nicht schafft (...wie wir), kommt mit dem Auto maximal bis Ollantaytambo. Von dort trennen den Besucher nur noch eineinhalb Stunden mit der Bahn und ein rund zwanzigminütiger Bustransfer und schon ist man da. Fehlen noch 200 US$ nur für Eintritt und Transport pro Nase. Aber auch so ist es nicht ganz einfach, denn pro Tag dürfen nur rund 2.500 Besucher die Ruinen betreten und in der Saison ist Machu Picchu oft auf Monate ausgebucht. Kein Wunder, dass der "normale" Besucher meist schon in Cusco den Zug besteigt und sich das ganze Paket bei einem Reisebüro besorgt. So allerdings werden die Ruinen zum fast unbezahlbaren Erlebnis.

 

Wie dem auch sei: Wir haben uns für die Ollantaytambo-Version entschieden und in einem Hostal nach einiger Diskussion einen Campierplatz für unser Auto gefunden. Neben uns standen ein paar Jungs aus Rheinland-Pfalz mit einem VW-Bus, die am Tag zuvor bei den Ruinen waren. Derzeit ist hier Regenzeit und sie berichteten, dass sie praktisch nur dreißig Minuten den Blick auf die Ruinen hatten, danach hat es nur noch aus Eimern geregnet. Na bravo! So ein Aufwand und so eine Enttäuschung. Wir waren auf das Schlimmste gefasst, haben uns aber dennoch am Abend noch Zugtickets besorgt. 

 

Am nächsten Tag dann der Zug nach Machu Picchu Pueblo durch die wilde Schlucht des Rio Urubamba. Schon das ist ein Erlebnis, aber es ging, entgegen unserer Vorstellung, nicht bergauf sondern weiter talwärts. In Machu Picchu Pueblo dann das nächste Ärgernis: Eineinhalb Stunden Schlangestehen, nur für ein Busticket auf den Berg (20 Minuten 24 US$ hin und zurück). Und nach nochmaligem Schlangestehen für die Eintrittskarten kommen wir nach einer atemberaubenden Kraxelei des Busses auf kurvenreichen Erdstraßen endlich am Eingang an.

 

Was sollen wir sagen, Freunde! All der Ärger über Bürokratismus (selbst beim Busticket wird der Pass abgeschrieben), über die hohen Kosten, über die elendige unnütze Warterei, all das ist verflogen, wenn man den ersten Blick auf die Ruinen geworfen hat. Die einmalige Lage, umgeben von mächtigen Bergen, der Blick hinunter ins Tal, wo der Zug winzig klein, gleich einer Spielzeugeisenbahn, steht, die mächtigen Mauern und Terrassen, es fehlen die Adjektive, um dies zu beschreiben. Und dann hatten wir auch noch Glück, denn bei uns begann der erste Regen erst, als wir bereits wieder auf den Bus zur Rückfahrt warteten.

Die Ruinen von Machu Picchu sind eines der sieben neuen Weltwunder. Wer, wie wir, das Glück hatte, selbige einmal besuchen zu dürfen, weiß, warum. Vieles zur Historie (und "noch" bessere Bilder) findet Ihr im Netz. Lasst Euch beeindrucken.

 

Apropos Beeindruckung: Wir haben auf unserer Tour schon eine Reihe von einzigartigen Eindrücken sammeln dürfen. Machu Picchu gehört bestimmt unter die Top five!

 

Zurück zu Ollantaytambo: Eigentlich wäre dieses Kleinstädtchen einen eigenen Bericht wert. So gibt es auch hier interessante und eindrucksvolle Ruinen. Aber unter dem Eindruck von Machu Picchu wird dies eher zweitrangig.

 

Ganz neues Thema: Die Tage um Dreikönig sind in Peru Feiertag. Und wenn Feiertag ist, dann wird hier gefeiert. Und wie! Ein mächtiges Feuerwerk in der Nacht, dazu nachts und auch am Tage eine Reihe von Umzügen, bei denen die verschiedenen indigenen Stämme Heiligenbilder oder Statuen zum Weihen in die Kirche schleppen. Stets begleitet von Musik, Tanz und Knallfröschen, die das Format von Donnerschlägen haben. Ein buntes Spektakel, christlich, na klar, aber mit vielen Elementen des indigenen Glaubens. Uns hat es beeindruckt. Und nach zwei Tagen sind wir wieder weitergereist. Ziel Cusco.

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Kommentare: 2
  • #1

    KaHei (Mittwoch, 11 Januar 2017 08:00)

    Einfach wieder ein Superbericht und tolle Bilder!
    DANKE SCHOEN!!

  • #2

    Eddy und Moni (Mittwoch, 11 Januar 2017 08:34)

    Wir sind für einen kurzen Moment mit euch gereist, schöne Bilder!!!Beindruckender Reisebericht. Ganz liebe Grüße