Argentinien Teil 1

Der schönste aller Campingplätze: Laguna Brava in den argentinischen Anden
Der schönste aller Campingplätze: Laguna Brava in den argentinischen Anden

Hallo Gemeinde! Wir grüßen aus Mendoza, der Wein-Hauptstadt Argentiniens! Doch der Reihe nach:

Hinter Copiapó (noch Chile) haben wir unseren armen Toyo wieder mal über die Anden gequält. Wir versprechen immer, dass es das letzte mal ist. Aber dann tun sich doch hinter jedem Pass, von dem wir denken, er sei der letzte und höchste, immer wieder neue Steigungen auf. Na ja... immerhin haben wir es geschafft. Am Paso Pircas Negras wechselten wir wieder einmal das Land und enterten Argentinien. Das ist ein gar grausiger und einsamer Grenzübergang auf fast 4.200 m Höhe und wir wären eigentlich fix fertig gewesen, wenn nicht die argentinischen Schmuggler vor uns ebenfalls diesen einsamen Ort in den Anden gewählt hätten. So mussten wir zusehen, wie vor uns Pick-ups auseinandergelegt wurden uns diverse Flachbild-Fernseher, Säcke mit Einkäufen etc. zu Diskussionen zwischen Zöllnern und Reisenden führten. Als wir dann endlich dran waren, half uns vielleicht auch ein grandioses Andengewitter mit Orkan und sintflutartigem Regen, der durch den kleinen Unterstand peitschte. Unsere Kontrolle dauerte nicht mal eine Minute. 

 

Und dann fanden wir, da auf argentinischer Seite nur noch unbefestigte Straße angesagt war und wir es nicht in den nächsten Ort schaffen würden, den allerbesten aller allerbesten Plätze, auf denen wir während der gesamten Reise übernachtet haben: Die Laguna Brava liegt auf fast 4.300 m Höhe und ist etwas abseits der Straße gelegen. In absoluter Einsamkeit, gleich am Rande des von Vulkanen umgebenen Salzsees schlugen wir (...zugegeben am Rande des Naturschutzgebietes) unser Lager auf. Gleich zu Beginn begrüßten uns ein paar Vikunjas, na ja... vielleicht sind sie auch etwas davongelaufen. Die eigentlichen Stars des Sees sind jedoch hunderte von rosa Flamingos, die wir vor der Abendsonne beobachten konnten. Die Nacht war kalt. Saukalt! So kalt, dass wir neben unseren Bettdecken auch noch die Schlafsäcke zu Hilfe nehmen mussten. Und am nächsten Morgen erwachten wir in einer Tropfsteinhöhle. Alles was nass. Die Schlafsäcke praktisch tropfnass. Aber nicht, dass unser Auto undicht wäre - es ist einfach die Kondensation. 

Am darauffolgenden Tag eine abenteuerliche Fahrt auf z. T. unbefestigten Serpentinenstraßen durch eine wild-romantische Bergwelt hinunter auf die Ostseite der Anden. Hier hat Lothar uns nicht zuviel versprochen. Es ist eine wahre Lust, durch diese Landschaft zu reisen.

Eine Übernachtung legen wir in Villa Unión ein. Einem Ort, von dem es nicht viel zu berichten gibt. Da sich die Temperaturen dort wieder auf knapp 40°C erhöht hatten, liessen wir alles im Toyo trocknen und zogen ins Hotel (...mit Klimaanlage). Weiter dann auf der berühmten Ruta 40 (...die insgesamt fast 5.400 km durch Argentinien führt) bis nach Mendoza, von wo wir Euch diesen Beitrag schreiben.

Mendoza selbst verfügt nicht über sehr viele historische Gebäude und zwar wegen eines Erdbebens im Jahre 1861. Danach wurde die Stadt neu und sehr großzügig aufgebaut, mit breiten Alleen, vielen Parks und einem großen Stadtwald. Viel Grün, viel Schatten und eine Masse an Straßencafes, Restaurants und Kneipen. Heute Abend soll es endlich das erste große argentinische Steak geben. Wir freuen uns.

Wir campen hier am Rande der Stadt unter lauter Argentiniern, die die Tatsache, dass  zu jedem Platz ein eigener Grill gehört, ausgiebig nutzen. Holzkohle, wie wir sie in Deutschland kennen, gibt es nicht zu kaufen. Ein Argentinier baut sich sein Grillfeuer schön selbst zusammen. Ehrensache! Auch, wenn es bis zum eigentlichen Grillen schon mal ein bis zwei Stunden dauern kann. Wir lassen gleich die Finger davon - auch, um uns nicht zu blamieren.

 

Ein Satz zum Abschluss: Heute morgen hat uns unser freundlicher Nachbar noch eine ganze Liste mit Tips für sehenswerte Ziele in Argentinien aufgeschrieben. Mal sehen, ob wir damit bis Ende März überhaupt noch durchkommen. Servus!

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Kommentare: 3
  • #1

    Schw.Mü. (Samstag, 21 Januar 2017 11:33)

    Als ich die "Grills" sah, wußte ich jetzt seid Ihr in Argentinien!Es ist
    "zum weinen schön" weiter bei Euch mitreisen zu dürfen.
    Vielen ,vielen Dank für "Worte und Bilder ".Glückliche erlebnisreiche
    Weiterreise wünscht dem "Reiseteam" nebst "Tojo" Mutti

  • #2

    Eddy und Moni (Donnerstag, 26 Januar 2017 06:43)

    Wir sind beruhigt das ihr jetzt in Argentinien seid. Haben gestern von den großen Bränden in Chile in den Nachrichten gehört. Noch eine wunderschöne Zeit wünschen wir euch alle Giebelstädter!!!

  • #3

    Monika und Rainer (Donnerstag, 26 Januar 2017 20:00)

    Keine Sorge, wir weilen derzeit in Bariloche mit Blick auf den schönen Nahuel Huapi-See. Die Waldbrandgegend liegt ca. 1.000km nördlich von uns.