Chile Teil 2

Zunächst eine Berichtigung: Die Ruta 40 in Argentinien geht nicht (NICHT!!!) nach Feuerland, sie endet in Rio Gallegos (Patagonien/Argentinien). Dort muss man "umsteigen" auf die Ruta 3 bis man endlich an deren Ende nach weiteren 600 Kilometern in Ushuaia am berühmten Schild im Nationalpark landet. Sorry! Wir haben nicht gründlich genug recherchiert. Warum schreiben wir das? Weil plötzlich im südlichen Patagonien auf unserem Weg nach Feuerland die berühmten "Ruta 40"-Schilder  abhanden gekommen sind. Naja... wir haben unseren Weg trotzdem gefunden. 

Also weiter: Wieder rüber nach Chile. Und zwar bereits weit im Süden bei Puerto Natales. Eine sehr nette Übernachtungsmöglichkeit bei einem innerstädtischen Camping gefunden und nette Overlander aus Erlenbach (...das mit dem leckeren Krähenschnabel) getroffen.

Am Abend gab es ein schönes Lagerfeuer, es war recht gemütlich. Außerdem konnten wir, nach wochenlangem Fleischkonsum im Nachbarland, endlich mal wieder leckeren Fisch verspeisen. 

Weiter nach Punta Arenas, der südlichsten Stadt Chiles und nach Meinung der Chilenen auch der südlichsten Stadt der Welt. (...natürlich liegt Ushuaia, Argentinien, weiter südlich, aber nach Meinung der Chilenen ist Ushuaia keine "richtige" Stadt. Klar, dass die Argentinier das etwas anders sehen.) Also: in Punta Arenas gibt es schöne Villen aus der Gründerzeit oder im Bauhausstil zu bewundern. Die haben sich die sogenannten Schafsbarone damals gebaut, denn ähnlich wie Rinderzüchter in Argentinien kamen diese Landbesitzer damals zu unermesslichem Reichtum. So wurden etwa wertvolle Baumaterialien direkt aus Europa importiert. Den Reichtum kann man auch noch im städtischen Friedhof bewundern. Einerseits tragen ein Großteil der Gräber deutsche, englische oder z. B. kroatische Namen - andererseits zeugen die teilweise monumentalen Grabstätten von der Protzsucht der Familien. Auch heute noch haben es viele Estancias in Chile oder Argentinien auf Landkarten geschafft - so groß sind diese. Eine Fläche von 300 Quadratkilometer (das sind 30.000 Hektar!!!) sind in Patagonien nicht unüblich.

Wir armen Schlucker haben uns in der örtlichen Zollfrei-Zone mit zwei Daunen-Kitteln eingedeckt. Dummerweise ist hier zwar Hochsommer, nur hat der nicht so viel mit dem unsrigen Sommer (...oder vielleicht doch???) zu tun. Wenn es trocken ist, tagsüber, reicht ein T-Shirt dicke, kommt dagegen der berühmte Wind (Orkan!) dazu und vielleicht noch der eine oder andere Tropfen, dann wird es hier echt ungemütlich. Wir sind sehr froh über unsere Standheizung.

 

Nach einer Fahrt über die Magellanstraße per Fähre und ein paar hundert Kilometern auf Staubpiste war es dann schon wieder vorbei mit Chile. Gestern waren wir bereits wieder in Rio Grande, Argentinien, gelandet und haben in der Einfahrt der bezaubernden Graziela übernachtet. Außerdem haben wir noch zwei nette katalanische Overlander getroffen. Mit ihrem IVECO wohl auch länger unterwegs, wenn auch ihre Abfahrtszeit aus Europa mit der unsrigen gleichkommt. 

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Kommentare: 2
  • #1

    Inge und Wolfgang (Samstag, 11 Februar 2017 19:16)

    Hallo, wiederum begeistert von Eurer Beschreibung. Insbesondere große Freude über die Patagonische Vogelwelt . Dafür ganz besonderen Dank. Ein Experte haette die Fotos nicht besser schießen können. Natürlich werde ich versuchen, die restlichen Arten noch namentlich zu bestimmen, obwohl ich der Meinung bin, daß Ihr Euch in der Patagonischen Ornithologie sicherlich schon besser auskennt als Inge und ich. Weiterhin gute Fahrt auf Eurer Reise durch Feuerland.

  • #2

    Eddy und Moni (Sonntag, 12 Februar 2017 12:32)

    Der Fanclub aus Franken ist wieder mal begeistert. Wir freuen uns auf weitere Bilder und Berichte.
    Hier könnte man auch Daunenjacken gebrauchen. Brrr ist kalt. Gute Reise weiterhin