Roaring Forties

Obacht, hier ist's windig!
Obacht, hier ist's windig!

Seemänner wie Eddie Grombach werden ihn kennen: Den stürmischen Wind, der südlich des vierzigsten Breitengrades bläst, dann nämlich, wenn die hohen Anden niedrigeren Gebirgen Platz machen, so dass der stete Westwind ohne nennenswerten Widerstand blasen kann. Hier haben wir eigentlich nur starken, stürmischen oder orkanartigen Wind kennengelernt. Dazu kommt (leider) oft noch Regen, der uns vorzugsweise waagerecht von vorne ins Gesicht geblasen wird. Für die Einwohner hier ist das normal, für Touristen stellen sie entsprechende Straßenschilder auf.

 

Was macht man nun aber, wenn man als Toyo-Fahrer mit einem Klappdach unterwegs ist? Nun: Erstens, immer in den Wind stellen. Zweitens, Schutz suchen, z. B. hinter Bäumen oder Hauswänden. Drittens, leider aber nicht immer möglich, wäre, ein gestrandetes Schiff zu suchen, hinter dem man sich versteckeln kann. Wir haben eins gefunden. Wo dann trotz Orkan kein Schiff mehr vorhanden war, sind wir einfach ins Hotel gezogen. (Einschub: Auch saudumm, denn wir haben gerade im Hotel keinen Strom, kein Licht, kein Internet, keine Küche, nix! Der Sturm halt.)

Jetzt zu unserem „Windschutz“, den wir etwa fünfzehn Kilometer außerhalb von Punta Loyola gefunden haben. Es handelt sich um ein total verrostetes, weil bereits 1911 havariertes Wrack eines Dampfseglers (…schätzungsweise). Besonders daran ist aber, dass  die ruhmreiche argentinische Armee bei der (fast) erfolgreichen Eingliederung der Malvinas (international unter Falkland-Inseln bekannt) dieses Rostgebilde als Übungsziel für Kampfjets benutzt hat. Angeblich sind die Düsenjäger damals nur fünf Meter über dem Objekt geflogen und haben Granaten abgeschossen. Warum es dann doch nicht (ganz) geklappt hat? Keine Ahnung! Vielleicht mal Maggie Thatcher fragen. Geht halt leider nicht mehr.

 

Unabhängig von diesen Ereignissen sind wir auf dem Weg nach Norden. Und der ist weit, der Wind, der Regen, die Temperaturen - alles scheint derzeit ein wenig gegen uns zu sein. Immerhin haben wir schon ein paar tausend Pinguine (…nach Flaminguinen, Kormoringuinen und Nanduinen diesmal echte) besucht. Doch davon berichtet unsere Vögelbeauftragte demnächst.

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Kommentare: 1
  • #1

    Sch.-Müt. (Dienstag, 21 Februar 2017 12:24)

    Wie tut Ihr mir leid ,ja wie bekannt herrscht in dieser Gegend ein rauhes Klima , Sturm, der ein Flugzeug fast von der Piste fegt!! Jetzt habt ihr so viele mitunter harte Prüfungen überstanden den Rest schafft Ihr bestimmt noch, das wünsche ich Euch "Groß und Klein und dem lieben Tojo" Und mit jedem Kilometer fahrt Ihr dem Frühling bei uns entgegen .Bald erträglicheres Wetter und somit eine gute Weiterreise wünscht Euch Mutti