Fès

So sind wir also am Dienstag Abend in der schönen und alten Stadt Fès gelandet. Weil es dort so viel zu sehen gibt, blieben wir auch gleich zwei Tage. Hättet Ihr gedacht, dass sich dort die größte "Fussgänger-" und Esels-Zone der Welt befindet? In die Medina, das haben wir bereits gelernt = Altstadt, können nämlich nur Fußgänger und als einzige Transportmittel außer Handkarren Esel reinmarschieren.

Nun könnte der geneigte Mitteleuropäer denken, das ist ja nicht so schlimm, bei einer Altstadt. Allerdings befinden sich dort rund Elftausend Gassen und Gässchen, die wild durcheinander gebaut sind. Noch nicht einmal Google hat es geschafft, die Altstadt zu kartografieren. Bis heute gibt es keine vollständige Karte der Medina.

Aber auch sonst ist diese Stadt bemerkenswert. Dort wurde z. B. in der ältesten Universität der Welt die Algebra erfunden; auch war der berühmte Hut, der den Namen der Stadt trägt, ursprünglich ein Doktorhut und somit auch Vorbild für die "Promotionskappen", wie sie beispielsweise an amerikanischen Unis getragen werden. Naja... genug der Klugschwätzerei, hätten wir nicht ausnahmsweise einen Führer gehabt, wüssten wir das auch nicht. Und einen Führer braucht es bei diesem Gassengewirr, denn sonst findet man erstens nicht die herausragenden Sehenswürdigkeiten und zweitens einfach nicht mehr hinaus.

Ansonsten ist natürlich das Färberviertel zu erwähnen. Dort wird Leder gegerbt und mit rein natürlichen Farben veredelt. Zunächst werden die im Schlachthaus gesalzenen Felle in Kalkbottichen enthaart, dann in Bottichen mit einer Lauge aus Taubenkot vorbereitet und in weiteren Bottichen gefärbt. Dieser Vorgang ist recht archaisch - schaut Euch die Fotos an: Die Färber (...übrigens ein gutgezahlter Job) wälzen die Felle und stampfen, ähnlich der Sauerkrautproduktion mit bloßen Füßen. Der Prozeß dauert mehrere Wochen.

Was gibt es noch zu erwähnen: Toller Camping. Nettes Ehepaar mit Landy kennengelernt (Ja... Roger, das gibt es), die und als alte Afrika-Hasen wertvolle Tipps gaben. Lecker Abendessen in historischem Gasthaus in der Altstadt. Feierabend.

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