Wüste

Also auf zum Erg Chebbi! Das ist Marokkos größte Sandwüstenei und dementsprechend ist das Angebot dort. Kamele, 4x4-Touren, Quad-Verleih, Ausflüge in die Wüste zum wahlweise Sonnenauf- oder untergang oder mit Übernachtung im Beduinenzelt… es gibt nix, was nicht angeboten wird. Und alles natürlich von allen Anbietern. Und davon gibt es fast so viele wie Sandkörner in der Wüste. Also haben wir einen Bogen um Rissani und Merzouga gemacht und sind, dem Guido folgend, auf einen Parkplatz hinter ein Hotel gezogen, das „einsam“ direkt an den großen Sanddünen liegt.

 

Naja… einsam ist so eine Sache. Immerhin wurden wir nicht ständig von irgendwelchen Schleppern angehauen, aber der Parkplatz entpuppte sich dann doch eher als eine Baustelle (irgendetwas wird hier immer gebaut - in einer Woche fängt ja die Saison an) und gegen Abend machte sich dann eine Kamel-Karawane (natürlich mit Touristen) nach der anderen auf den Weg. Wem dann das Kamel (natürlich richtiger Dromedar) doch zu hoch war, der nahm eines der zahlreichen Allrad-Taxen. Also es war nicht ansatzweise so romantisch, wie wir es uns vorgestellt hatten. Zur Ehrenrettung sei jedoch angemerkt, dass Ali, der Besitzer des Hotels, wirklich ein richtig netter Kerl war, der mit seinem Charme viel herausgerissen hat. Sogar, dass uns am Abend dreimal das Tor - und damit der Zugang zu Toilette und Dusche - vor der Nase zugeschlossen wurde, was wir jedes Mal durch Rütteln und Brüllen verhindern mussten.

Sei’s drum. Ein Tag echte Sandwüste hat gereicht und nachdem uns einerseits von zuhause weitere Ausflüge in unbekanntes Pistengelände untersagt wurden und andererseits auch Ali dringend davor gewarnt hat, die vom Schreiberling eigentlich herausgesuchte „Abkürzung“ nach Tazzarine ohne einen zweiten Geländewagen zu nehmen, (auch das Angebot eines Schleppers, uns für 200 € durchzulotsen, lehnten wir dankend ab) haben wir uns für die offizielle Landstraße entschieden und sind gestern Abend auf dem herrlichen Campground von Zagora gelandet. 

 

Darüber ist nicht viel mehr zu sagen, als dass erstmals vor neben und hinter unserem Schlammfahrzeug Teppiche ausgelegt wurden, wir einen Tisch (mit Tischdecke) uns Stühlchen bekamen und in einigen Metern Entfernung ein richtig nobles Restaurant war, in dem wir es uns gut gehen ließen. Einsa!!!

 

Es folgte heute ein Ritt auf der Straße der Kasbahs. Wunderbar! Kein Wunder, dass viele Filme, die eigentlich in Afghanistan spielen, hier gedreht werden. Die karge Wüstenlandschaft, die mehr oder weniger verfallenen Lehmburgen, felsige Berge und die fruchtbare Ebene des Drâa-Tals: Lawrence von Arabien könnte gleich um die Ecke kommen. Ist er übrigens wirklich, denn unzählige Filme sind hier entstanden. So haben wir übrigens am Nachmittag noch versucht, in ein Studiogelände reinzukommen, sind aber am Wächter gescheitert. 

 

Jetzt, Montagabend, könnten wir eigentlich wieder mal etwas von uns hören lassen, das Internet hier macht uns allerdings wieder einen Strich durch die Rechnung. So stellt Euch halt einfach vor, dass Montag ist, wenn Ihr diese Zeilen lest und die hoffentlich tollen Bilder dazu seht. 

 

 

Servus

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