Nordwärts nach San Francisco

Jetzt geht's also richtig los! Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes auf dem besten Wege, die Panamericana zu vollenden. Vor uns liegen allerdings noch lausige 6000 Kilometer bis zum Ende, das ja eigentlich der Anfang ist.

 

Verstanden??? Falls nicht: Die Panamericana startet in Alaska USA und endet auf Feuerland in Argentinien. Da wir aber bereits von Los Angeles nach Süden gefahren sind, schlagen wir uns nun nach Norden zum Anfang dieser berühmten Straßen durch. (Das nur für die Leser, die unseren Blog aus 2017 nicht verfolgt haben.)

 

Kurz anzumerken bliebe noch, dass es die "eine" Route nicht gibt, es ist vielmehr ein Netz aus verschiedenen Straßen, wobei wir uns natürlich die schönsten und aufregendsten heraussuchen werden.

Zunächst also der (unspektakuläre) Aufbruch in Los Angeles gen Norden. Die Strecke, die nicht nur wir, sondern ungezählte Reisende im (vorzugsweise offenen) Ford Mustang unternommen haben. Nach endloser Bebauung, unter anderem durch die oft nahtlos ineinander übergehende mondänen Küstenvororte wie z. B. Malibu oder Santa Barbara erreichten wir am ersten Abend einen sehr einfachen Camping in einem Hippie-Surf-Spot aus den Siebzigern: Jalama Beach! Es waren in der Tat nicht wenige Mitcamper dort, die den Spot seit damals besuchen, nur wird jetzt nicht mehr gesurft sondern geangelt und über Hüftleiden geklagt. Auch die bunten VW-Busse von damals sind komfortableren Vehikeln gewichen, immerhin gibt es dort (es ist übrigens ein offizieller State-Park-Camping) keine von den übergroßen Camping-Monstern, die manchmal sogar noch einen Jeep hinter sich herziehen.

 

Weiter also auf dem Hippie-Trail und einem Tip eines solchen folgend zum Kirk-Creek-Campground im Los Padres National Forest. Noch mehr basic. Kein Wasser, keine Duschen, nur Plumpsklos. Aber halt in herrlicher Natur und wir waren froh, dass wir einen Platz ergattern konnten, denn offiziell war der Platz voll.

 

Das bringt uns gleich einen Tag weiter, denn je näher wir Big Sur kamen, desto unmöglicher wurde die Suche nach einem Campingplatz.

 

Einschub: Jetzt werdet Ihr fragen, warum wir nicht, wie so oft auf unseren Reisen einfach mal frei in der Natur übernachtet haben. Schließlich hat unser geliebter Toyo alles an Bord. Die Antwort ist einfach: In den USA ist alles Land, das jemand besitzt, eingezäunt. Zumindest, wenn es an öffentliche Straßen grenzt. Und wenn man weiß, dass es hier mehr Waffen als Einwohner gibt, möchte man es nicht darauf ankommen lassen, einem Farmer in die Zwillingsbüchse sehen zu müssen, der einen von seinem Land vertreibt. Das macht übrigens auch das Wandern nicht so einfach. Wenn man nicht über öffentliche Sraßen laufen will, bleiben einem praktisch nur die öffentlichen Naturparks. Diese sind allerdings zahlreich und z. T. riesig. Gerade um die Küste herum reiht sich ein Park an den anderen.

 

Jetzt also zurück zu Big Sur. Die einzigartige und tausenmal fotografierte Küstenlandschaft südlich der San Francisco Bay. Dort hatte unsere vergebliche Suche nach einem Platz in einem öffentlichen Camping dazu geführt, dass wir wieder (wie 2017) auf einem wunderschönen aber teuren Camping im Pfeiffer-Big-Sur-State-Park gelandet sind. Schon damals haben wir im Blog gemault, dass dafür 60 Euro für einen Zeltplatz ohne Wasser, ohne Strom etc. verlangt werden: Jetzt sind es 90 Euro. Nur zum Parken und Duschen.

Naja... das wäre jetzt ein neues Kapitel, die Amis und ihre Preise. Kommt vielleicht später noch einmal. Viel wichtiger ist, dass wir von dort aus eine wunderbare Wanderung durch (die ersten) Redwood-Wälder gemacht haben (...die uns allerdings auch ganz schön ins Schwitzen gebracht hat - 50 Stockwerke lt. iPhone).

 

Doch bevor ich jetzt zusehr abschweife: Weiter nach San Francisco. Abendessen in Chinatown (...wo sonst) - nicht ganz Originale Peking-Duck. Und ausnahmsweise mal keinen Fishermans-Wharf, dafür aber schönen Ausflug in diverse Parks und den wieder einmal vernebelten Blick auf die Golden Gate. Weiter geht's Richtung Norden, doch davon später mehr.

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Rob (Freitag, 24 Juni 2022 21:19)

    Schön geschrieben, viel Spaß weiterhin �☀️���