Wildes Yukon

Yukon! Dawson City! Klondike! Na... klingeln da bei Euch nicht die Ohren? Jawoll: Jack London hat mit "Weckruf des Goldes" die Blütezeit dieser an Gold so reichen Gegend beschrieben. Aber leider hat sich's schon längst ausgeblüht. Selbst, wenn hie und da für Touristen noch ein paar Goldschürfkurse angeboten werden - Städte, wie z. B. Dawson City, die um die Zeit des Goldrausches rund 30.000 Einwohner hatten, sind auf rund 1.300 Menschlein geschrumpft. Und die sind auch nur da, solange kein Winter ist. Und der beginnt im Oktober und endet im März.

Jetzt aber mal zum Yukon von heute: Das Yukon Territory ist fast eineinhalb mal größer als unser gutes altes Deutschland. Und jetzt ratet mal, wieviele Einwohner in diesem riesigen Teil Kanadas leben! Falsch: Es sind nur rund 40.000! Und manch ein Reiseführer beziffert die Zahl der Bewohner der drittgrößten "Stadt" auf etwa 800.

 

Jetzt also könnt Ihr Euch vielleicht vorstellen, wie unermesslich weit das Land, wie groß die Entfernungen aber auch, wie wunderschön und teilweise unberührt die Natur ist (...wenn nur die Hundsverrecker, die Milliarden von Moskitos nicht wären).

 

Jetzt, auf der Hinfahrt nach Alaska/USA haben wir Yukon nur auf der südwestlichen Ecke durchfahren. Das reichte aber für rund 1.200 Kilometer, die zu einem ordentlichen Teil auf Erd-"Straßen" zu bewältigen waren. Dennoch sind wir begeistert von der Üppigkeit der Natur und auch davon, wie man in Kanada auf den preisgünstigen Campingplätzen mitten in Naturschutzgebieten übernachten darf. Und das Beste daran: Feuerholz ist free, man bräuchte halt eine richtige Axt zum Spalten. Hier haben wie aber einen Trick entwickelt: Wir schauen auf den staatlichen Campgrounds, wo keiner mehr ist oder wessen Ticket (muss man ausfüllen, wenn man ein Plätzchen gefunden hat) abgelaufen ist, und dann sammeln wir die übriggebliebenen Scheite ein und haben ein "Pfeiffer'sches" Lagerfeuer.

 

Und dann natürlich Dawson City: Hier wird das Western-Image noch mit Liebe gepflegt. Wohl auch, weil die Touristen das bestimmende Einkommenselement des Städtchens sind. Staubige Straßen, holzbeplankte Boardwalks, historische (renovierte oder auch windschief verfallene) Fassaden, der berühmte mumifizierte Toe im Drink (haben wir nicht probiert, der Saloon war uns zu voll) und Diamant-Zahn Gertie mit ihrem Spielsalon, in dem es dreimal am Abend eine absolut jugendkonforme Can Can Revue gibt. Hier konnten wir nicht widerstehen und sind jetzt für ein Jahr Mitglied.

 

Nach Dawson City also über den Top of the World Highway (Erdstraße) rund 100 Kilometer bis zum Grenzübergang in die USA in absoluter Einsamkeit in den Bergen. Ein Zöllner, ein wenig Geplauder und schon sind wir im Bundesstaat Alaska.

 

Nun hatten wir eigentlich hier schon ein wenig über Alaska geplaudert, z. B.über das Dorf vom Nikolaus oder über Fairbanks, unserer ersten richtigen Stadt in Alaska. Die hundsgemeine schwache Internet verhindert aber zunächst weiteres Synchronisieren der Fotos mit der Cloud, also geht es für heute erst mal bis zur Grenze.

 

Jetzt sei nur so viel verraten, dass wir schon vieeeel weiter sind und nur endlich wieder mal ein Internet haben, um diesen Artikel zu posten.

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