Bye bye Alaska, welcome again Canada

Zurück in Fairbanks ist wenig passiert, außer dass sich glücklicherweise der Rauch verzogen hatte. Wir sind dann nach vergeblichem Versuch, einen Ölfilter zu installieren weiter gen Denali (...kennt Ihr vielleicht besser unter dem alten Namen Mt. McKinley) gereist und dann über den Richardson Highway und (wiederum) Tok nach elender Warterei an der Grenze nach Kanada zurück.

 

Über den Klondike-Highway nach Whitehorse, den (wunderschönen) Cassiar-Highway und letztlich über den Yellowhead-Highway nach Prince George, wo wir vor Wochen schon einmal waren. Und die Details folgen im Text!

Fairbanks erreichten wir am 4. Juli, also am Independence Day. Dennoch hatte Napa-Auto-Parts geöffnet und den uns bereits vor Tagen versprochenen Ölfilter parat. Wir freuten uns wie die Schneekönige und bereiteten uns auf die Weiterfahrt am nächsten Tag nach Denali vor. Doch welch Erwachen am nächsten Morgen beim "Ölwechsel-Profi" JiffyLube. Der Filter passt wieder nicht. Es ist bereits der zweite, den wir dort anschleppen. Und jetzt schreiben wir mal zwischendurch, was uns heute, am 15. Juli in Smithers (einem unbedeutenden Nest in Britisch Columbia) passiert ist. Wir waren wieder einmal bei so einem Provinz-Toyo-Händler und fragten (eigentlich zum Spass), ob er für unser europäisches Auto einen passenden Ölfilter hätte. Und prompt hat er einen aus dem Regal gekramt. Wir machten dann (nach nur 4.000 Kilometern) erneut einen Ölwechsel und dabei stellte sich heraus, dass nicht nur der Toyota-Filter passte, sondern auch die zwei von uns zuvor besorgten Filter richtig waren. Der Depp vom Ölwechsel-Service war nur zu blöde diese reinzuschrauben. (...und dafür haben wir 200 Euro bezahlt!) Also jetzt ist wieder alles gut, der Toyo hat leckeres Öl und einen tollen Goldfilter und wir können unbesorgt weiterreisen.

 

Nach Fairbanks kam der kleine Ort Nenana. Hier gäbe es eigentlich nicht viel zu berichten, wenn es dort nicht die weltberühmte Eiswette "Nenana Ice Classic" gäbe. Seit 106 Jahren kann man darauf wetten, an welchem Tag und zu welcher Stunde das Eis auf dem Nenana-River bricht. Dazu wurden extra eine Uhr und ein Metallgestell errichtet. Wenn das Eis bricht, wird die Uhr über ein Seil angehalten und derjenige, der auf diese Uhrzeit gewettet hat, erhält die ganze Kohle. (Wir sind auch dabei!!!) Falls Interesse besteht: www.nenanaakiceclassic.com macht bestimmt mehr Spass als Lottospielen.

 

Weiter auf dem Weg nach Denali. In diesen Nationalpark darf man mit dem eigenen Auto nur rund zwanzig Kilometer reinfahren. Wer die etwa 92 Meilen Straßenkilometer weiter in den Park hinein will, muss entweder mit öffentlichen Bussen fahren (...die allerdings bereits ein Jahr zuvor ausgebucht sind) oder eine private Busfahrt für bis zu 220 Euro pro Nase für ein paar Stunden buchen. Letzteres haben wir uns gespart und dabei doppeltes Glück gehabt. Der erhabene Mt. McKinley, immerhin der höchste Berg Nordamerikas, hüllte sich vornehm in Wolken. Hätten wir also fast 450 Euro verprasst, um zu sehen, dass es leider nix zu sehen gibt.

 

Nixdestotrotz: Es war ein wunderschöner Tag, denn es gibt nicht nur den (touristisch überlaufenen) Denali Nationalpark, sondern auch den viel reizvolleren Denali Highway, der früher einmal die einzige Zufahrtstraße zum Nationalpark war (daher der Name). Dieser ist in weiten Teilen immer noch nicht asphaltiert und bietet herrliche Ausblicke auf Gletscher, Seen, Wälder und Flüsse. Schaut Euch die Bilder an - es ist wie bei uns in den Alpen. Nur ist man dort fast alleine. Doch nichts ist vollkommen: Die Übernachtung an einem wundervollen Plätzchen zwischen Wald und See hat uns eine der schlimmsten Mücken-Überfälle beschert. Naja... ist halt so, und die Hummer-Küchli, die wir gebraten haben, waren trotzdem lecker.

 

Weiter also Richtung Süden nach Glen Allen durch traumhafte Gletscherlandschaften (...hätten wir Euch auch als den Mt. McKinley verkaufen können, tun wir aber nicht) und ins nicht schöne aber komfortable Tok. Die nettesten Campground-Betreiber bisher, obwohl wir mit unserem Toyo im Vergleich zu den anderen Gästen kleine Würstchen sind.

 

Hier wieder mal ein kleiner Exkurs: Auf diesem Camping, wie auch z. B. in Fairbanks (...und wohl noch vielen anderen Campings) fallen regelmässig organisierte Wohnmobil-Touren ein. Bestehend aus einem "Zugfahrzeug" in Omnibus-Größe und einem dahinter hergeschleppten "Beiboot", das meist größer ist als unser Toyo. Versteht sich von selbst, dass diese Gespanne nicht in der Lage sind, rückwärts zu fahren, also werden sogenannte Durchfahrts-Plätze angeboten. Diese Touren kosten für etwa 60 Tage rund 12.000 Euro, bei Anschaffungskosten von mindestens Einskommaeins Millionen (ohne "Beiboot") ein Schnäppchen. Und so fühlen wir uns, wenn wir ausnahmsweise mal auf so einem Camping landen, wie die Besitzer eines Faltbootes im Hafen von Nizza.

 

Weiter am Sonntag über die Grenze nach Kanada. Leider zwei Stunden Wartezeit, weil eine doofe Grenzerin ihren Job ganz besonders exakt gemacht hat. Und auf dem Alaska Highway (perfekt asphaltiert) bis Haines Junction und weiter nach Whitehorse. Das ist nicht nur die Hauptstadt des Yukon, sondern auch ein nettes kleines Städtchen, in dem wir unseren zweiten Feuer(Fehl-)alarn des Urlaubs erleben durften. Glücklicherweise am Tag und nur aus dem zweiten Stock.

 

Aber zurück in die "Wilderniss" (über den tollen Cassiar-Higway) und schöne Übernachtungen in derselben bis nach Prince George, wo wir, wie Ihr wisst, schon mal waren und uns zum Duschen, Rasieren, Haarewaschen etc. wieder mal im Hotel eingenistet haben. Die Party im Irish Pub auf dem Hochweg lassen wir aber (vielleicht) mal ausfallen. Oder nicht? Ihr werdet es nie erfahren, denn morgen reisen wir in Richtung der, wie wir leider verschiedentlich hören mussten, touristisch völlig überlaufenen Nationalparks Jasper und Banff weiter. Ihr hört von uns!

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    inge und wolfgang (Samstag, 23 Juli 2022 14:00)

    wieder einmal habt ihr uns klasse berichte geboten, nicht zu vergessen die beeindruckenden
    aufnahmen dazu! unter hunger braucht ihr, wie man sieht, auch nicht zu leiden..
    wir wünschen euch weiter eine gute zeit mit möglichst wenig mücken.
    mit dem finger auf der landkarte sind wir bei euch.